Kyphi – antike ägyptische Mischung
Kyphi ist eine antike ägyptische Duftmischung, die für religiöse und rituelle Zwecke verwendet wurde und in der ganzen Antike begehrt war. Es besteht aus einer Mischung verschiedener aromatischer Kräuter, Harze, Blumen und Gewürze, die zu einem festen Balsam vermischt werden.
Kyphi ist eine antike Räuchermischung der alten Ägypter. Sie wurde traditionell in ägyptischen Tempeln und bei religiösen Zeremonien verwendet. Die genaue Zusammensetzung von Kyphi variierte möglicherweise von Ort zu Ort und im Laufe der Zeit. Es gibt jedoch einige Hauptbestandteile, die in der Regel enthalten waren. Eine der wichtigsten Zutaten von Kyphi war Harz, insbesondere Weihrauchharz und Myrrheharz. Diese Harze wurden als heilig angesehen und hatten eine symbolische Bedeutung im ägyptischen Glauben.
Zusätzlich zu den Harzen wurden verschiedene Kräuter und Gewürze hinzugefügt, um einen angenehmen Duft zu erzeugen. Zu den häufig verwendeten Kräutern gehörten beispielsweise Zimt, Kardamom, Nelken, Wacholder und Rosmarin. Diese botanischen Bestandteile trugen zur Komplexität und Nuancierung des Aromas bei. Ein weiterer Bestandteil von Kyphi waren getrocknete Früchte, wie zum Beispiel Feigen oder Rosinen. Diese Früchte verleihen der Mischung eine natürliche Süße und können auch als Bindemittel dienen, um die anderen Bestandteile zusammenzufügen. Die Zubereitung von Kyphi war ein komplexer Prozess, der einige Zeit dauerte. Die einzelnen Zutaten wurden zerkleinert und dann in Honig und Wein gekocht, um eine klebrige Masse zu erhalten. Anschließend wurde diese Masse zu kleinen Kugeln oder Kegeln geformt und getrocknet. Die fertigen Räucherkegel oder -kugeln konnten dann verbrannt werden, um den angenehmen Duft von Kyphi freizusetzen. Kyphi wurde im alten Ägypten für verschiedene Zwecke verwendet. Es wurde als Räucherungsmittel bei religiösen Zeremonien eingesetzt, um die Götter zu ehren und spirituelle Erfahrungen zu fördern. Es wurde auch im Alltag als Parfüm oder zur Aromatisierung von Räumen verwendet.
Die Räuchermischung Kyphi war ein wichtiger Bestandteil des ägyptischen kulturellen Erbes. Ihr reicher Duft und ihre symbolische Bedeutung machen sie zu einem faszinierenden Relikt aus der Zeit der Pharaonen.
Die Rezeptur ist bis heute ein Geheimnis, das die Räuchermeister und Hohepriester der Antike mit ins Jenseits genommen haben. Nur rund 10 Inhaltsstoffe wurden in alten Schriftrollen schriftlich festgehalten. Einige Zutaten konnten bis heute nicht identifiziert werden.
Die Verwendung und Wirkung
Dem römischen Arzt Rufus zufolge wurde in Heliopolis jeden Abend bei Sonnenuntergang Kyphi zu Ehren von Re verbrannt. Plutarch berichtet, dass in ägyptischen Tempeln dreimal täglich geräuchert wurde, morgens mit Weihrauch, Mittags mit Myrrhe und mit Kyphi am Abend. In der griechisch-römischen Antike wurde Kyphi sowohl als Trank (z. B. in Wein) als auch als Mittel für Einreibungen verwendet. Auch beim Ausgraben von Zauberpflanzen wurde mit Kyphi geräuchert.
Kleopatra VII. verwendete Kyphi als Parfüm, und zwar in solchen Mengen, dass man sie schon vom Ufer aus riechen konnte, bevor ihr Boot gelandet war. Nach Dioskurides diente es als Medizin gegen Asthma.
Die Erbsengrossen Kyphikugeln einzeln auf Kohle oder Stövchen räuchern. Der Duft vertreibt die Sorgen des Tages.
Für eine Abendräucherung gut geeignet. Kyphi lässt tatsächlich das geschäftige Rauschen des Tages verstummen und schafft einen ganz eigenen Raum für die spirituelle Anbindung und Begegnung mit dem Überirdischen.
Alles wird klein, Kummer, Sorgen und Ängste. Nur in diesem mentalen Zustand ist es möglich, entspannt einzuschlafen und den Bildern des Unterbewusstseins zu folgen. Träume werden ruhiger, sanftmütiger und visionärer. Auch Klarträume sind möglich.
Für die Pharaonen war es wichtig, das Tagwerk abzuschließen. Der Abend und die Nacht gehörten den andersweltlichen Wesen, Göttern und den Visionen.